Anton ist am Tiefpunkt seines Lebens. Seinen 45. Geburtstag verbringt er auf einem Parkplatz, wo er sich 10 Minuten Ruhe gönnt, um sich selbst zu gratulieren. Als er dann auch noch von seinem Manager erfährt, dass sämtliche Auftritte als Zauberer in der nächsten Zeit storniert wurden und er damit keine Einnahmequelle hat, möchte er nur noch die Nacht im Hotel verbringen und sich dann wieder auf den Nachhauseweg machen. Doch auch eine ruhige Nacht ist ihm nicht vergönnt und so macht er sich übermüdet und sauer auf den Weg nach Hause. Ein rotes Sofa macht ihm dann einen Strich durch die Rechnung und demoliert sein Auto. Auf der Suche nach Hilfe, trifft Anton im Wald auf ein Mädchen, welches ihn auffordert, ihr beim Blumenpflücken zu helfen. Doch Anton lehnt ab.
Kurz darauf trifft er auf Gunnar und Greta, die ihm mitteilen, dass er mit einem Todesfluch belegt ist. Anton glaubt nicht daran, muss aber bald merken, dass er vielleicht doch netter zu allen hätte sein sollen.
Welch skurrile Geschichte! Ich war total fasziniert von der bildgewaltigen Umsetzung.
Anton ist ein recht eigenwilliger Mensch. Er ist arrogant, denkt nur an sich, gibt allen anderen die Schuld und meint, dass er recht zufrieden mit seinem Leben ist.
Bis er auf ein rotes Sofa stößt, im wahrsten Sinne des Wortes. Das Sofa steht mitten im Weg und Anton fährt mit seinem Auto dagegen. Und ab da nimmt das Pech seinen Lauf. Anton zieht es förmlich an. Er wird zu einem regelrechten Pechvogel. Sein Leben besteht nur noch aus einer Abfolge unglücklicher Situationen.
Die Geschichte spielt im schönen Schweden. Die Hintergrundkulisse passt perfekt zu der Story und bietet auch viel Platz für Skurilitäten.
Schon die Charaktere muss man einfach gern haben. Sei es Anton oder das verschrobene Ehepaar Gunnar und Greta, dass Anton kennenlernt. Die beiden stehen mit guten Ratschlägen zur Seite, haben aber auch ihre Macken.
Skandinavische Autoren haben es meiner Meinung nach einfach drauf, wenn es um herrlich schräge Geschichten geht.
Dies fängt allein schon damit an, dass Anton als Berufszauberer von Altersheim zu Altersheim tingelt, und dort Vorstellungen gibt.
Das Buch ist so aufgebaut, dass die eigentliche Geschichte in der Gegenwart spielt, aber immer wieder Szenen aus der Vergangenheit eingeblendet werden. Anton denkt oft an seine Kindheit und die Teenagerzeit.
Man bekommt tiefe Einblicke in Antons Leben und das Leben seines damals besten Freundes Sebastian.
Das Buch ist einerseits sehr komisch, gerade weil Anton vom Pech verfolgt ist. Andererseits jedoch merkt man, dass auch noch etwas tiefgründigeres dahinter steckt, eben durch die Rückblicke.
Das Buch lebt von den "märchenhaften" Momenten, den mehr oder minder fabelhaften Wesen und den vielen, schrulligen Menschen, denen Anton begegnet.
Als Anton sich auf sein Schicksal einlässt, beginnt sein aktiver Part und es wird skurril, unwirklich, traumhaft sarkastisch, und vor allem eins: unglaublich.
Anton fängt an, sein Leben zu überdenken. Und sein Handeln zu ändern.
Fazit:
Es geht um Glück, um Zukunftsängste, magische Wesen, Verständnis, Freunde und vor allem darum, zu sich selbst zu finden.
Mit Müh und Not entkommen Jacob, Emma und Addison dem Wights. Sie machen sich auf die Suche nach ihren entführten Freunden und landen in der Zeitschleife Devils Acre. Dort treffen sie auf Bentham, der ihnen so einiges erklären kann. Jacob entwickelt seine Fähigkeit, Hollows zu kontrollieren und kommt damit auch so Einigem auf die Spur. Aber da ist noch Caul, der sich die Seelen der Besonderen zu eigen machen will. Und Jacob scheint die einzige Hoffnung der Besonderen zu sein.
Nach den ersten beiden grandiosen Teilen habe ich mich nun endlich dem dritten Teil widmen können und war wieder begeistert. Es gibt kaum eine Trilogie, die es schafft, mich von Anfang bis (fast zum) Ende zu fesseln. Aber Ransom Riggs hat dies mit seiner Besonderen Kinder-Reihe geschafft.
Kaum hat man das Buch aufgeschlagen, ist man mitten in der Geschichte. Denn sie beginnt dort, wo der zweite Band aufgehört hat. Es geht gleich rasant los und man fiebert mit, ob Jacob, Emma und Addison sich aus den Fängen der Wights befreien können.
Aber auch die Zeitschleife, in die sie sich begeben, ist hochinteressant. Denn hier tummeln sich alle Arten von Besonderen. Eine eigene kleine Stadt. Dort erfahren Emma und Jacob alles über die Bibliothek der Besonderen, Abaton.
Diesmal kommt der dritte Teil sehr düster daher. Es gibt fast keine Verschnaufpause und man stürmt von einem Abenteuer ins nächste. Trotzdem fühlt man sich nicht überfordert und fiebert von Anfang bis (fast zum) Ende mit. Man kommt nur schwer in Versuchung, das Buch zur Seite zu legen und sich anderen Dingen zu widmen.
Es tauchen altbekannte Figuren auf, aber auch neue bahnen sich einen Weg in unsere Herzen. Hier gibt es ja unendliche neue Fähigkeiten, die Personen angedichtet werden können und dann entsprechend auch eingesetzt werden.
Der Schreibstil des Autors ist lebhaft und bildgewaltig. So kann man sich alles bis ins kleinste Detail vorstellen. Das Kopfkino hat gehörig zu tun.
Da schon der erste Teil "Die Insel der besonderen Kinder" wunderbar verfilmt wurde, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass auch der zweite und dritte Teil ebenso fantastisch umgesetzt werden können.
Wieder gibt es Bilder im Buch, die das Übernatürliche darstellen sollen. Allerdings muss ich sagen, dass ich von den ausgewählten Bildern diesmal doch enttäuscht bin. Es gibt nur wenige, die unerklärlich sind. Ansonsten gibt es eher normale Bilder. Der Autor erklärt am Ende auch wieder, dass die Bilder aus den Beständen von Sammlern stammen und nicht "gephotoshopt" sind. Aber auch hier bleiben leichte Zweifel.
Und nun das Aber:
Das Ende... es hat mich furchtbar enttäuscht. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Es kam mir zu banal rüber, fast so, als wäre dem Autor kurz vor Ende die Idee ausgegangen und er bediente sich an einem einfachen Stilelement. Ich hätte mir etwas komplexeres gewünscht, etwas ausgefeilteres.
Aufgrund dessen, muss ich leider einige Punkte abziehen.
Fazit:
Das Ende hat es leider vermasselt.
Lennart Malmkvist ist ein ehrgeiziger junger Mann. Seine Ziele hat er fast alle erreicht. Kurz vor dem Abschluss eines wichtigen Vertrages für seine Firma, stirbt jedoch ein guter Bekannter und hinterlässt nicht nur einen Scherzartikelladen, sondern auch einen ziemlich seltsamen Mops namens Bölthorn. Lennart weiß damit nichts anzufangen und möchte das Erbe ausschlagen. Doch dann passieren Dinge, die nicht nur Lennart zum Grübeln bringen, sondern auch sein Leben gehörig durcheinander wirbeln. Und so lässt er sich auf das Abenteuer Mops und eigenen Laden ein. Schon bald lernt er, dass es noch andere Dinge auf der Erde gibt. Dinge, die man sich nicht vorstellen kann.
Schon der Titel des Buches lädt dazu ein, sich dem Inhalt näher zu widmen. Und so konnte ich im Rahmen einer Leserunde zusammen mit dem Autor das Buch ausgiebig genießen.
Der witzige und sarkastische Schreibstil des Autors lässt einem förmlich durch das Buch fließen. Dazu kommt eine spannende und interessante Geschichte und schon haben wir eine Story, die sich zu einem Monatshighlight entwickelt hat.
Wir lernen am Anfang Lennart kennen, einen jungen Mann, der in einer angesehenen Firma angestellt ist und sich durch seine Engagement und seinen Ehrgeiz eine hohe Position angeeignet hat. Er genießt das Vertrauen des Chefs und ist mit sich selbst sehr zufrieden, weil er genau das tut, was er tun möchte. Glaubt er zumindest.
Er lebt in einem teuren Viertel von Göteborg und teilt sich das Mietshaus unter anderem mit der quirligen Italienerin Maria, die neben italienischen Arien auch das italienische Essen zelebriert. Sie kocht leidenschaftlich gerne und hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle anderen auch damit zu versorgen. So auch Lennart und zum zweiten auch den Besitzer des Scherzartikelladens, Buri Bolmen.
Eben dieser wird eines Tages ermordet in seinem Laden aufgefunden. Lennart wird daraufhin von er Polizei als Zeuge verhört und kurz darauf zu einer Testamentseröffnung geladen. Dort wartet eine Überraschung auf ihn: er erbt den Laden und den Mops des Ladenbesitzers. Der Mops, der auf den urigen Namen Bölthorn hört, stellt Lennarts Leben von da an gehörig auf den Kopf. Denn er kann etwas, was man einem Mops gar nicht zutraut. Sprechen!
Von da an läuft alles mehr schlecht als recht. Es kommt zu einigen Überraschungen, sehr vielen Ungereimtheiten, neuen, ungewöhnlichen Bekanntschaften und etlichen magischen Momenten.
Die Geschichte ist ungewöhnlich. Zwar ist es nicht neu, dass es um Magie geht, doch die Umsetzung finde ich sehr interessant. Vor allem, dass hier mit Hilfe eines Hundes neue zauberhafte Elemente eingebracht werden.
Der Autor hat hier Charaktere geschaffen, die man einfach lieben muss. Allen voran natürlich der Mops Bölthorn, dicht gefolgt von Lennart und seinen Freunden Maria und Frederik.
Dann gibt es natürlich die Gegenspieler, die im ersten Moment sympathisch erscheinen, sich dann aber zu etwas entwickeln, mit dem man nicht gerechnet hat. Oder Personen, die man gar nicht mag und sich dann herausstellt, dass sie doch gar nicht so doof sind.
Das mag ich an Romanen. Die Entwicklungen sollen unvorhersehbar sein. Die richtige Mischung aus Gut und Böse soll dazu führen, dass man nicht mehr loslassen kann.
Und so war es hier eben.
Dazu kommt der fantastische Teil. Magie spielt eine große Rolle und Lennart wird langsam an dieses Thema herangeführt. Da er eher der Skeptiker ist, braucht es natürlich seine Zeit, ihn davon zu überzeugen. Aber Bölthorn hat hier so seine ganz eigenen Methoden.
Fazit:
Ein zauberhafter Roman rund um einen jungen Mann, dessen Leben gehörig durcheinander gewirbelt wird.
© Sina Frambach |
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Die Intrigen am Hofe des Kaisers von Berun nehmen überhand. Im Süden, im Macouban entsteht ein Aufstand. Alles scheint zu zerbrechen. Und mittendrin versuchen drei Personen alles zu retten. Marten, Sara und Danil haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Schicksal zu verändern. Auf unterschiedlichen Wegen finden sie jedoch heraus, was für die Bedrohung verantwortlich ist. Der wahre Feind gibt sich zu erkennen. Und es scheint keine Hoffnung mehr zu geben...
Vom ersten Teil "Das Erbe von Berun" war ich sehr begeistert, muss aber zugeben, dass ich gebraucht habe, um in den zweiten Teil hineinzukommen. Viele Namen (an die ich mich aus dem ersten Teil leider nicht mehr so erinnern konnte) haben mich sehr verwirrt und ich hätte mir zumindest zu Anfang eine kurze Zusammenfassung des ersten komplexen Teiles gewünscht.
Erst nach und nach ergab sich für mich wieder ein Bild, auch wenn ich mich nicht an alle Einzelheiten mehr erinnern konnte. Und tauchte somit wieder ab in eine gefährliche Welt, die durch einen noch gefährlicheren Feind bedroht wird.
Und doch konnte mich die Begeisterung, die ich für den ersten Teil empfunden habe, nicht mehr so recht einholen. Mir fehlte etwas. Der Zauber, der mich gefangen hatte, war irgendwie, na ja... weg.
Die Figuren blieben mir fremd und für manche, die ich in Band 1 noch sehr sympathisch fand, konnte ich gar nichts mehr empfinden.
Die Geschichte an sich war spannend. Die Entwicklungen, die sich auftun, sind jedoch wieder sehr komplex und im Moment scheue ich mich regelrecht davor, zum dritten Band zu greifen, wenn dieser erscheint. Ich habe Angst, dass ich mich dann komplett ausklinke und die Geschichte nicht mehr auf mich einwirken kann.
Wieder hat es mir sehr gut gefallen, dass die Autoren mit wenig Fantasieelementen eine Fantasy-Geschichte geschaffen haben. Magie wird nur spärlich (jedoch mehr als im ersten Band) eingesetzt. Es geht eher um das Zwischenmenschliche bzw. die Gefahr, die von außen hereinbricht. Der wahre Feind wird realisiert und nun muss herausgefunden werden, wie man ihn bekämpft.
Die Geschichte wirkt düsterer, was wohl auch die Gefahr symbolisieren soll, die droht. Alles scheint ins Bodenlose zu stürzen und doch gibt es Hoffnungsschimmer, die an manchen Ecken leuchten und nur weiter entzündet werden müssen.
Fazit:
Nicht so recht überzeugend, das gewisse Etwas fehlte.
Emma ist traumarisiert. Nach einer Vergewaltigung durch den "Friseur" vermummt sie sich zu Hause und traut sich nicht mehr hinaus. Ihre Leben besteht nunmehr aus Ängsten, Onlinebestellungen und der Internetsuche nach dem Mann, der ihr Gewalt angetan hat. Als sie eines Tages ein Paket für ihren Nachbarn annimmt, stellt sich heraus, dass der Alptraum, in dem Emma lebt, noch lange nicht zu Ende ist.
Wie immer ist es ein sehnsüchtiges Warten auf einen neuen Sebastian Fitzek. Nachdem ich von den letzten Büchern nicht mehr so ganz überzeugt war, hatte ich natürlich jetzt hohe Erwartungen an die Geschichte. Doch ich kann gleich von vornherein sagen, dass mit "Das Paket" meiner Meinung nach "der alte Fitzek" wieder da ist.
Zuerst möchte ich noch auf das eigentliche Buch eingehen. Es ist ja immer wieder eine kleine Schnitzeljagd, herauszufinden, was denn an dem Buch an sich so besonderes ist. Seien es kleine Post it-Zettel, leuchtende Cover oder versteckte Botschaften. Immer wieder gibt es kleine Gimmicks, die das Buch schon selbst zu etwas Besonderem machen. Diesmal ist es so, dass das Buch selbst als "Paket" verpackt ist. Um an das Buch zu gelangen, muss es erst einmal ausgepackt werden.
So bekommt man noch mehr Lust, sich der eigentliche Geschichten zu widmen.
Aber nun komme ich zu dem Inhalt.
Die Protagonistin Emma ist Psychologin. Eigentlich kommen zu ihr Menschen, die Probleme mit ihrer Psyche haben. Nie hätte sie gedacht, dass sie einmal damit Probleme haben könnte. Doch nach einer Vergewaltigung durch den "Friseur" fängt sie an, sich einzuigeln. Sie verschanzt sich in ihrem Haus, geht nicht mehr nach draußen und verlässt sich ganz und gar auf Onlinebestellungen und den Informationen, die sie im Internet erhält.
Als sie - entgegen ihren Gewohnheiten - für ihren Nachbarn ein Paket annimmt, aber genau weiß, dass derjenige, der auf dem Adressfeld steht, dort gar nicht wohnt, schwant ihr Übles. Und so kommt es zum nächsten Albtraum in ihrem Leben.
Der Autor fängt gewohnt ruhig damit an, zu erklären, warum Emma in den Abgrund stürzt und legt nach und nach offen, wie es zu allem kam. Dies jedoch nicht auf einem geraden Weg, sondern in solch einem Zick-Zack, dass man nach der Hälfte des Buches wieder auf verlorenem Posten steht und nicht weiß, wo hinten und vorne ist.
Diese Verwirrtaktik beherrscht Sebastian Fitzek wie kein zweiter. Ständig hatte ich Jemanden in Verdacht, der es dann doch nicht war und die eigentliche Person, die an allem die Schuld trägt, ist wieder überraschend diejenige, der ich es am wenigsten zugetraut hätte. Auch die Art der Überführung ist schlau ausgedacht.
Der Schreibstil des Autors hat mich wieder fesseln können und so war ich auch innerhalb kürzester Zeit wieder durch das Buch durch - natürlich mit Schuldgefühlen, den neuen Fitzek nicht in der Art genossen zu haben, in der er es verdient hat. Aber es war eben zu spannend.
Jedoch gibt es auch Kritikpunkte. VORSICHT SPOILER: Gerade Emmas Kindheit konnte mich nicht richtig überzeugen. Vor allem ihre Vorstellung eines Geistes namens Arthur, der in ihrem Wandschrank lebt und sich für sie einsetzt, wenn ihr Vater mal wieder in Wutausbrüche verfällt, war für mich sehr weit hergeholt. Ebenso, dass Emma nicht herausfand, dass es wirklich ein Mensch ist, der sich dort Nacht für Nacht versteckt. Dies führt zu einigem Punkteabzug, da ich mir nicht vorstellen kann, dass dies über Jahre hinweg unentdeckt bleiben kann.
Emma an sich fand ich sehr gut dargestellt. Ihre Ängste nach dem Angriff des "Friseurs" waren gut nachvollziehbar. Mit dem alten Leben weiterzumachen, ist natürlich undenkbar. Sie muss langsam wieder hineinfinden und versuchen, ihre Zwangsvorstellungen zu unterdrücken.
Dafür blieben aber andere Figuren eher blass. Vorneweg Emmas Ehemann Philipp, der als Polizist auch ein aufregendes Leben führt. Doch so richtig konnte ich mich nicht an ihn gewöhnen. Auch wenn er eine wichtige Rolle spielt, war er für mich doch eher eine Figur, die mal so nebenbei in die Geschichte miteingebracht wurde.
Auch gab es zwei, drei Szenen, mit denen ich mich nicht so anfreunden konnte. Die Intensität, die diese Szenen in der Geschichte einnahmen, waren fast zu viel des Guten und in meinen Augen auch nur dazu da, die Geschichte noch etwas in die Länge zu ziehen.
Ansonsten jedoch bin ich begeistert, dass der Autor wieder zum alten Niveau gefunden hat und nach den etwas enttäuschenden Romanen wie "Das Joshua-Profil" und "Die Blutschule" (unter dem Pseudonym Max Rhode) wieder auf das altbewährte Schema zurückgegriffen hat. So macht das Lesen von Thrillern Spaß - an der Nase herumgeführt werden bis zum Schluss.
Fazit:
Spannender Thriller mit Nervenkitzel.
Eine exklusive Kartensammlung über die Welt von Eis und Feuer - eine wunderbare Ergänzung zu den Büchern. In 12 detailgetreuen und wunderschön farbig ausgearbeiteten Karten wird einem die Welt von Eis und Feuer noch näher gebracht. Hier kann man sich die einzelnen Orte in Westeros ansehen, aber auch Essos und die anderen Kontinente der fiktiven - von George R.R. Martin geschaffenen - Welt finden sich wieder.
Unterteilt sind die Karten in "Die bekannte Welt", die "Sklavenbucht", das "Dothrakische Meer", "Jenseits der Mauer", "Westeros", "Der Westen", "Freie Städte", "Zentralessos", "Osten", "Königsmund", "Braavos" und "Reisen".
"Die bekannte Welt" umfasst die bekannten Kontinente Westeros, Essos, Sothoryos und Ulthos sowie vorgelagerte Inseln.
Die "Sklavenbucht" ist eine nähere Aufnahme von Mereen, Valyria und Volantis sowie die umliegenden Städte und Dörfer.
Das "Dothrakische Meer" ist eine Nahaufnahme des Zentrums von Essos.
Wie es auf der anderen Seite der Mauer aussieht, kann man sich näher "Jenseits der Mauer" anschauen. Ebenso auf der Karte "Westeros", die den Kontinent detailreich abbildet.
Die Karten "Der Westen", "Freie Städte", "Zentralessos" und "Osten" befassen sich mit dem Kontinent Essos, auf dem sich Daenerys Targaryen aufhält.
"Königsmund" ist eine Stadtkarte der Hauptstadt von Westeros. Hier sind alle wichtigen Gebäude eingetragen, so z. B. der Rote Bergfried, die Septe, Flohloch oder gar Kleinfingers Bordell.
Die Stadtkarte von "Braavos" gibt einen näheren Einblick in die große Stadt auf dem Kontinent Essos.
Die Karte "Reisen" war für mich persönlich die interessanteste. Hier kann man sehr gut nachvollziehen, wie die einzelnen Charaktere auf den bekannten Kontinenten herumgereist sind. So z. B. Danaerys Reise von Pentos bis nach Vaes Dothrak und von dort nach Quarth, Astapor und Mereen. Oder Tyrions Reise von Königsmund über Pentos bis nach Volantis und nach Mereen. Aber auch Jon Snow, Samwell Tarly, Arya, Asha, Davos, Catelyn, Brienne, Theon, Jaime oder Bran - die Wege sind in unterschiedlichen Farben aufgezeichnet.
So kann man die Wege nochmals besser nachvollziehen, die die einzelnen Charaktere in den Büchern zurücklegen.
Hier sei vermerkt, dass die Reisen die Bücher 1 bis 10 beinhalten.
Ich bin sehr begeistert von der Detailtreue, die den Karten innewohnt und werde sicherlich oft danach greifen, um mich besser in Westeros und den anderen Kontinenten zurechtfinden zu können.
Sehr gut finde ich die Lösung für die Aufbewahrung der Karten. Der "Buchschuber" wird mittels eines Magneten geschlossen, so kann nichts herausfallen und die Karten sind geschützt aufbewahrt.
Fazit:
Die Karten sind eine tolle Ergänzung zu den Büchern.
Harry Potter ist erwachsen und steht nun am Bahnhof Kings Cross am Gleis 9 3/4 zusammen mit seinen Söhnen James, Albus und der Tochter Lily. Es ist Albus erstes Schuljahr in Hogwarts und alle sind total aufgeregt. Auch Albus. Aber er hat Sorgen. Was ist, wenn er nach Slytherin kommt? Jeder ist sich sicher, dass dies nicht passieren wird. Im Zug lernt er Scorpius kennen. Ausgerechnet den Sohn von Harrys damaligen Feind Draco Malfoy. Wider Erwarten entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Aber das Gerücht geht um, Scorpius sei gar nicht Dracos Sohn, sondern Voldemorts... und so beginnt ein Geschichte voll Dunkelheit, Ängsten und Sorgen. 19 Jahre nach der endgültigen Vernichtung dessen, der nicht genannt werden darf.
Was habe ich mich gefreut, als ich vor langer Zeit erfuhr, dass es einen neuen Harry Potter-Band geben wird. Was habe ich mir Sorgen gemacht, dass er nicht meine Erwartungen erfüllen könnte. Was habe ich mich geweigert, ihn schon im Englischen zu lesen und wie stolz habe ich mich gefühlt, als ich ihn dann endlich ins Deutsche übersetzt in der Hand halten durfte.
Ich fange zuerst mit der Aufmachung des Buches an, denn dies ist für mich am Einfachsten. Es ist schön, wunderschön. Das Gold strahlt und die Schrift verheißt ein spannendes Abenteuer. Der Klappentext verrät nicht viel, eigentlich gar nichts.
Doch dann kamen mehr Zweifel. Das Thema Harry Potter wird ja regelrecht ausgeschlachtet. Die ersten sieben Bücher, die Begleitbücher angefangen bei "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind", ein Pop-up-Buch, Filme, die Bücher über die Filme, etliches an Merchandise, ein Theaterstück und jetzt, ganz neu, der ACHTE Band. Eben das Theaterstück. Kann es gut sein? Oder anders: MUSS es gut sein?
Ich überlegte mir sorgfältig, ob ich die Erwartungen einfach ausschalten kann und mich mit einem neuen Blickwinkel auf das Buch einlasse. Es war schwer, aber ich denke, ich habe es geschafft und bin mit neutralem Gefühl an die Geschichte herangegangen.
Meine große Hilfe war dabei, dass es ja keine Geschichte um Harry Potter ist, obwohl er im Titel genannt wird, sondern die Geschichte seines Sohnes, Albus Severus Potter.
Das Buch beginnt 19 Jahre nach der großen Schlacht von Hogwarts. Der Epilog des siebten Bandes wird nochmals wiederholt. Es ist schön, das Wiederlesen mit Harry, Ron, Hermine und Ginny. Und nun auch Albus, Harrys Sohn näher kennenzulernen. Er hat die gleichen Sorgen wie Harry zu Anfang seiner ersten Reise nach Hogwarts. Und man erkennt viele Parallelen zum ersten Buch "Harry Potter und der Stein der Weisen". Der Vater ist eben wie der Sohn.
Oder doch nicht? Es folgt eine Überraschung auf die andere. Albus und Scorpius, Draco Malfoys Sohn, werden beste Freunde und müssen sich so manches gefallen lassen. Denn anders als sein berühmter Vater Harry Potter, ist es Albus nicht gerade gelungen, sich einen Namen in Hogwarts zu machen. Er ist grüblerisch, fühlt sich missverstanden und will eigentlich nur eines: einen anderen Vater.
Und damit nimmt alles seinen Lauf. Es kommt zu Missverständnisse, Zerwürfnissen und bösen Worten. Und dann taucht Delphi auf, die nur ihrem Onkel Amos Diggory helfen möchte, seinen Sohn Cedric wieder bei sich zu haben (wir erinnern uns, dass Cedric während des Trimagischen Turniers von Voldemort getötet wurde). Und Delphi verdreht Albus den Kopf, was auch nicht gerade einfach für alle Beteiligten ist.
Das Buch ist aufgebaut, wie das Skript zu einem Theaterstück. Am Anfang einer Szene wird erklärt, wo man sich befindet, danach kommen die einzelnen Dialoge der Mitwirkenden. Gefühlsregungen werden nur selten erklärt. Ich dachte erst: So wird es aber schwer, das Buch zu lesen! Doch ist man nach den ersten Seiten in diesem ungewöhnlichen Konzept drin, ist es gar nicht so schwer. Allein durch die Dialoge weiß man, wie sich die Personen fühlen.
Einzig die Beschreibung der Umgebung fehlt einem. Aber wenn man die ersten sieben Bücher gelesen hat, weiß man ja, wie es z. B. auf Kings Cross oder in Hogwarts aussieht.
Die Geschichte ist nicht neu, nichts außergewöhnliches. Und doch sind Wendungen und Überraschungen eingebaut, die einem dann doch an das Buch fesseln. Aber eben aufgrund der ungewöhnlichen Schreibweise auch wieder sehr gewöhnungsbedürftig.
Ich kann letztendlich gar nicht so richtig sagen, wie das Buch nun auf mich gewirkt hat. Auch wenn ich die Erwartungen weggelassen habe, hat mir dann doch vieles gefehlt. Gerade die Beschreibungen der Orte.
Dafür freut man sich auf ein Wiederlesen mit vielen "alten" Charakteren. Welchen Weg haben sie eingeschlagen? Wie z. B. Neville Longbottom, Minerva McGonagall oder eben Draco Malfoy und Amos Diggory.
Sehr gut gefallen hat mir Hermine. Mit ihrer forschen Art fällt sie ja schon in den Vorbänden auf, doch diesmal hat sie sich so richtig nicht im Griff. Aber auf gute Art. Und Ron, der mit seinem frechen Mundwerk wieder schön in Fettnäpfchen tritt, im richtigen Moment jedoch auch mit einer sehr cleveren Art Hilfe zu geben weiß. Er und Hermine waren mein Highlight in dem Buch. Die beiden sind einfach ein zuckersüßes Paar.
Während Harry und Ginny eher vernünftig erscheinen und ein "biederes" Leben zu führen scheinen, sind Hermine und Ron diejenigen, bei keinen geregelten Tagesablauf kennen und einfach alles auf sich zukommen lassen. Dies hätte man bei Hermine sicher nicht erwartet.
Gehe ich jetzt weg von den oben genannten Erwartungen, hat mich hier eine schöne Geschichte unterhalten. Allerdings nur für kurze Zeit. Denn aufgrund der Schreibweise ist man relativ schnell mit dem Buch durch. Ich habe versucht, das Lesen herauszuzögern, war jedoch auch nach zwei Tagen (und wenig Zeit zum Lesen) dann doch durch.
Fazit:
Ich möchte und kann das Buch nicht schlecht bewerten, weil es verglichen zu den ersten sieben Bänden doch eine eigenständige Geschichte rund um Albus Severus Potter.
Francis Drake, der legendäre Pirat, kehrt nach einer Weltumseglung nach England zurück. Im Schiffsbauch befinden sich zahlreiche Schätze. Die Königin, Elizabeth I., ist erfreut und schenkt ihm ihre Gunst. Ab sofort beginnt für Drake ein aufregendes Leben, doch überschattet die Affäre seiner Frau Mary mit dem von ihm hingerichteten Thomas Doughty sein Dasein. Er lässt sich jedoch nicht unterkriegen und versucht, mit allen Mitteln, seinem Ruf eines berüchtigen Piratenkapitäns gerecht zu werden und sich gegen die Spanier zu behaupten. Er bricht auf zu einer großen Fahrt, die alles entscheidend ist.
Sir Franics Drake, berüchtigter Pirat, legendäre Person des 16. Jahrhunderts, Günstling der Königin, gefürchteter Kapitän, Draufgänger und Weltumsegler. Um ihn ranken sich viele Gerüchte, viele Sagen, aber auch viele historische Belege. Der Autor hat sich dieser angenommen und dadurch eine Story geschaffen, die mit Worten fesselt und Geschichte lebendig werden lässt.
Die Person Francis Drake fasziniert mich schon seit längerem. Immer wieder lese ich Artikel im Internet oder auch in Magazinen über den berühmten Piraten, der im Auftrag von Königin Elizabeth I. in legendären Schlachten auf dem Meer, aber auch mit List und Tücke viele Schätze für sie erbeutete und so Reichtum nach England brachte.
Aber es wird auch erwähnt, dass Francis Drake kein angenehmer Zeitgenosse war. Er war streng, kannte keine Gnade und wenn seine Befehle nicht befolgt wurden, verfolgte er die Verweigerung mit strengsten Mitteln. Sein aufbrausendes Temperament kostete ihn viel Sympathie.
Der Autor hat Sir Francis Drake jedoch als sehr sympathischen Mann dargestellt, der es schaffte, sich aus der Gosse hochzuarbeiten und letztendlich als Günstling der Königin dem Beruf nachzugehen, den er am meisten liebte. Die Seefahrt war sein Herzblut und er liebte es, auf dem Meer zu sein. Dies dann mit dem "Nützlichen" zu verbinden und vorbeifahrende Schiffe zu entern, war ein netter Nebeneffekt für ihn.
Mit dem vorliegenden Buch erzählt der Autor mit fesselndem Schreibstil die Lebensgeschichte von Sir Francis Drake. Alles beginnt mit der Heimkehr von einer erfolgreichen Weltumseglung. Drakes Ansehen steigt enorm, doch seine Ehe geht in die Brüche. Seine Ehefrau Mary hatte eine Affäre mit Thomas Doughty, einem anderen Kapitän. Drake hat diesen auf hoher See hinrichten lassen und steht nun vor der Entscheidung, sich von seiner Frau zu trennen oder weiter mit ihr zusammenzuleben.
Da man gleich zu Anfang in Drakes Gedanken involviert wird, kann man gar nicht anders, als immer weiterzulesen. Drakes Leben ist einfach faszinierend. Zuletzt hatte ich von ihm in Rebecca Gablés Buch "Der Palast der Meere" von ihm gelesen und dort kommt Drake nicht gerade gut weg. Deswegen finde ich es immer interessant, wie unterschiedlich manche Personen von Autoren beschrieben werden.
Hier ist Drake auf jeden Fall der Sympathieträger und die spannende Erzählung über sein Leben hat mich persönlich mehr als fasziniert. Aber nicht nur das Leben von Drake ist interessant, nein, auch der historische Aspekt wird lehrreich vermittelt. Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen England und Spanien werden genauso gelehrt, wie die verschiedenen historischen Persönlichkeiten. Allen voran Königin Elizabeth I., die ich gerne persönlich kennengelernt hätte. Aber auch andere, die ich bis jetzt nicht kannte. Der Metallurge Joachim Gans zum Beispiel, ein jüdischer Kanonengießer. Seine Fähigkeiten, Metall zu verarbeiten, hat England sehr helfen können. Von ihm hätte ich gerne mehr erfahren, was aber Dank des Internets bestimmt kein Problem sein sollte.
Am Anfang störte mich noch die unzähligen Begriffe, die mit der Schifffahrt zu tun haben. Sei es der Aufbau des Schiffes, die verschiedenen "Fremd"Wörter, angefangen bei Luv und Lee bis hin zu Segelmanöver und Angriffsformationen. Aber je mehr ich darüber las, umso mehr konnte ich mich auch in die Marterie einarbeiten und ab dem Zeitpunkt gehörten die Beschreibungen einfach dazu und ich wollte sie auch nicht mehr missen.
Ihr seht, ich bin fasziniert von dem Buch. Mac P. Lorne hat sich dem Thema "Sir Francis Drake" wunderbar angenommen und ich habe einen neuen Autoren gefunden, den ich mir merken bzw. dessen vorhergehende Werke ich mir ansehen muss.
Fazit:
Sir Francis Drake: der Pirat und seine Liebe zum Meer. Eine wunderbare Erzählung seines Lebens.