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kleeblattsbuecherblog

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Die letzte Gefahr

Pandämonium - Die letzte Gefahr - Alexander Odin
Ein Virus verändert die Menschen und Berlin muss sich einer Katastrophe großen Ausmaßes entgegenstellen. Naomi und einige Mitbewohner ihres Plattenbaus sind in diesem eingeschlossen und stehen unter Quarantäne. Doch im Haus verändern sich einige Mitbewohner und das Leben der Gruppe noch nicht Infizierter wird mehr und mehr bedroht. Sie wollen fliehen und sich bis zu einer Zeltstadt durchschlagen. Doch unterwegs kommen ihnen so einige Gefahren entgegen und keiner weiß, ob er aus dieser Sache lebend herauskommt.
 
Ein Virus verändert Menschen. Wenn so etwas im Klappentext steht, hat man mich meist schon. Und dass dies dann noch alles in Deutschland, und hier eben in Berlin stattfinden soll, hat mich dann auch noch mehr interessiert. Normalerweise passieren so Dinge doch nur auf anderen Kontinenten oder in England, wie "Shawn of the Dead" so eindrucksvoll bewiesen hat. 
 
Zu Anfang lernen wir die verschiedeneren Charaktere kennen. Allen voran Naomi, einem 16jährigen jungen Mädchen, dass mit so allerlei Ängsten zu kämpfen hat. Dies führt auch dazu, dass sie meist das Haus nicht verlässt und sie mit Hilfe ihres Fernrohrs die Nachbarn ausspioniert. Dies erinnerte sehr an den Film "Das Fenster zum Hof" und ich sah Naomi sogar mit Gipsbein vor dem Fenster im Stuhl sitzen. Doch mit der Zeit geht in Naomi eine Verwandlung vor. Sie wird mutiger, setzt sich für andere ein und ihr Selbstmitleid geht zurück. Auch die anderen Protagonisten machen solche Verwandlungen durch. Paul, ein arbeitsloser Trinker, lernt, das Liebe alles verändern kann. 
 
Dann ist da noch Sigmund Witter, der Krebs im Endstadium hat und nur darauf wartet, endlich zu sterben. Bis er anfängt, Wolken über den Köpfen der Menschen zu sehen und sich daraus seine nötige Lebensenergie zieht.
Jimmy, ein Drogendealer, hat ein derart kaputtes Leben, dass ihm fast gar nicht mehr zu helfen ist. Doch lernt er noch kennen, was es heißt, Teamgeist zu beweisen.
 
Die Charaktere sind derart unterschiedlich, dass man sich immer wieder fragt, wie die vier es schaffen sollen, sich durch ein Berlin voll infizierter Toter zu schlagen. Dabei sind diese "infizierten Toten" nicht die klassischen Zombies, die man aus "The Walking Dead" kennt, nein. Sie scheinen clever, können mit Waffen umgehen und sind darauf aus, möglichst viele in den Untergang zu reißen. Und doch greifen sie nicht wahllos alles an, was sich ihnen in den Weg stellt. 
 
Die Anfänge der Seuche sind schleichend und nach und nach ergibt sich ein Gesamtbild, das meiner Meinung nach dann schon etwas zu abgehoben war. Es war schon interessant zu lesen, was der Autor sich da ausgedacht hat und dass er mal nicht auf den Zug anderer aufgesprungen ist, doch hat mir persönlich der Grund nicht sehr gut gefallen, passt er meiner Meinung nach nicht zu einer apokalyptischen Katastrophe solchen Ausmaßes.
 
Auch die Charaktere konnten mich nicht überzeugen. Sie waren zu bunt durcheinander gewürfelt. Auch wenn sie zusammenarbeiten, ging doch irgendwie jeder seinen Weg und man merkte ihnen deutlich an, dass sie im Endeffekt nur sich selbst im Sinn haben. 
 
Auch die Story war etwas undurchsichtig, vieles war mir - wie schon oben erwähnt - zu weit hergeholt und gab auch keinen richtigen Sinn. Und der Grund für den Ausbruch der Seuche zu wirr. 
Der Schreibstil tat auch nicht sein Bestes. Der Sprung zwischen den einzelnen Charaktere war mir dann auch zu häufig und manche Protagonisten hatten meiner Meinung nach auch nichts in dem Buch verloren, da sie zum Voranschreiten der Story nichts beifügten.
 
Fazit:
Leider unausgereift und wirr.